8-Robo-Cam-Videoproduktion und Facebook-/YouTube-Livestreaming aus der ELBPHILHARMONIE HAMBURG

Die Einstürzenden Neubauten und die Wiener Philharmoniker zu Gast in der "Elphie" - die Konzerte übertrugen wir live aus Facebook und YouTube

Die Einstürzenden Neubauten und die Wiener Philharmoniker zu Gast in der „Elphie“ – die Konzerte übertrugen wir live aus Facebook und YouTube

Hamburg | Das neue Jahr begann für uns wortwörtlich mit einem Paukenschlag. Als Executive Producer durften wir zwei Konzerte aufzeichnen, die im Zuge des Eröffnungsfestivals in der Elbphilharmonie Hamburg stattfanden. Doch damit nicht genug. Die beiden restlos ausverkauften Konzerte übertrugen wir zeitgleich auf YouTube und Facebook. Somit ließen wir auch diejenigen Musikfans teilhaben, die keine Karten mehr ergattern konnten. Bei der mehrtägigen Live-Produktion stellten wir zudem unter Beweis, dass wir von den großen Klassik-Werken bis zur experimentellen Rockmusik alle Genres beherrschen. Mit den den Einstürzenden Neubauten und den Wiener Philharmonikern standen zwei Musik-Formationen auf unserem Sendeplan, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

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Die Aufnahmen für den Livestream produzierten wir mit acht Full HD-Kameras. Sieben Robo-Cams wurden remote von unseren Kameramännern gesteuert. So erfüllten wir den Wunsch der Elbphilharmonie, dass kein Kameramann auf der Bühne bzw. in unmittelbarer Nähe der Bühne präsent ist. Für jeden Kamera Operator hatten wir backstage einen eigenen Arbeitsplatz mit einem Controller Panel und Monitor eingerichtet. Ein Kameramann erhielt dann doch Zugang zu dem Großen Saal. Von den höher gelegenen Zuschauerrängen aus fing er totale Aufnahmen von dem einzigartigen Konzertsaal ein. Für diesen High Angle Shot kam beim Konzert der Einstürzenden Neubauten eine Steadicam zum Einsatz. Der Steadicam Operator bewegte sich völlig frei entlang der Emporen, was für zusätzliche Dynamik im Programmbild sorgte.

Nicht weniger als zehn Stockwerke musste die Kamerasignale auf ihrem Weg vom Großen Saal in den Regieraum überwinden. Die Aufnahmen aller acht Kameras wurden von einem Bildingenieur gematcht und nachoptimiert, bevor sie in der Bildregie einliefen. Ein Multiview-Monitor half Regisseu, Assistent und Bildmischer, nicht den Überblick zu verlieren. Die Regie unter Live-Bedingungen erforderte höchste Konzentration: jeder Tastendruck setzte unverzüglich einen Schnitt im Sendebild. Aber auch von den Kameraleuten verlangte die Realtime-Produktion maximale Präzision: Jeder Schwenk, jeder Zoom und jeder Perspektivwechsel musste sitzen, wenn die Kamera ihren Einsatz hatte. Um bestmöglich vorbereitet zu sein, gingen den Live-Übertragungen daher auch umfassende Regiebesprechungen und Proben voraus.

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Mit dem Auftritt der Musiker gingen wir dann schließlich live auf Sendung. Unsere Konzertvideos strahlten wir in Echtzeit auf Facebook und YouTube aus. Um das Livestreaming zu ermöglichen, bereiteten wir das fertig geschnittene Videosignal jeweils entsprechend der IT-Spezifikationen der beiden Sozialen Netzwerke auf. Das YouTube-Video verlinkte die Elbphilharmonie direkt auf ihrer Website. Insbesondere über Facebook wurden auch solche Personen auf die Konzerte aufmerksam, die nicht gezielt die Website aufriefen. Dabei fanden die Livestreams sowie die anschließende bereitgestellten On-demand-Videos großen Zuspruch: Die Konzerte der Wiener Philharmoniker und der Einstürzenden Neubauten wurden bisher knapp 500.000 Mal auf Facebook angeschaut. Beide Konzerte verzeichnen zusammen rund 8.000 Likes und 2.700 Shares (Stand: 06.02.2017). Damit erreichten die Elbphilharmonie über das Web 2.0 mehr Menschen, als jemals in den Großen Saal passen.

Im Livestream zu sehen gab es mehr als nur die „nackten“ Kameraaufnahmen. In unserer Bildregie wurde der Cleanfeed um zusätzlichen Multimedia-Content angereichert. So blendeten wir während der Konzerte auch Inserts mit Songtiteln bzw. Werks- und Satzbezeichnungen ein. Darüber hinaus zeigten wir Info-Charts und Animationen im Corporate Design der Elbphilharmonie. Beim Konzert der Wiener Philharmoniker galt es außerdem eine halbstündige Pause zu füllen. Dafür hatte uns EB-Team vorab Videointerviews mit zwei Musikern des Orchesters erstellt. Diese Interviews wurden im Foyer der Elbphilharmonie gedreht, wo wir ein temporäres Produktionsset mit Kamera-, Ton- und Lichttechnik eingerichtet hatten. Nachdem das Rohmaterial von einem Cutter geschnitten und aufbereitet wurde, konnten wir es live als Pausenfilm einspielen.

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Nachdem die Instrumente verstummt waren und die Musiker mit Standing Ovations verabschiedet wurden, war auch unser Job in Hamburg getan. Dank dem Einsatz unserer Mitarbeiter und Partner können wir heute auf eine erfolgreiche Produktion zurückblicken, die vor allem mal wieder eins gezeigt hat: Wie in einem Orchester müssen alle Akteure perfekt zusammenspielen, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Auch bei dieser Produktion war Teamwork der Schlüssel zum Erfolg. Ob AV-Techniker, Kameramann, Bildingenieur, Bildmischer, Graphik-Zuspieler, Streaming-Experte, Aufnahmeleitung, Produktionsleitung, Regisseur oder Regieassistent – in unserem Produktionsteam war jeder Einzelne unverzichtbar und hat mit seinem Fachwissen zu einem überzeugenden Gesamtergebnis beigetragen.

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