Videoleinwand-Übertragung bei „Klassik airleben“ mit dem GEWANDHAUSORCHESTER, inkl. mobile Bildregie

Leipzig | Das Gewandhausorchester hatte geladen und 25.000 Gäste waren gekommen: Das Open-Air-Konzert „Klassik airleben“ erwies sich bei herrlichem Sommerwetter mal wieder als Besuchermagnet, der Jung und Alt gleichermaßen anzog. Damit jeder Einzelne einen unverstellten Erste-Reihe-Blick auf die Bühne genießen konnten, hatte man unser Team an Bord geholt. Wir übertrugen das Konzert als Live-Video auf mehrere Großbild-Leinwände. So sorgten wir dafür, dass alle Gäste eine Perspektive wie im VIP-Bereich einnehmen konnten – und das auch ohne Promi-Status oder persönliche Einladung vom Haupt-Sponsor Porsche.

Die Aufnahmen für die LED-Leinwände wurden von sechs HD-Kameras produziert. Vier der Kameras verteilten sich auf der Bühne, ausgerichtet auf den Dirigent und die Orchestermusiker. Die fünfte Kamera fand ihren Platz im Publikumsbereich. Dank ihrer exponierten Stellung auf einem Podest hatte sie hier eine freie Sicht auf die Bühne. Eine sechste Kamera blickte in Richtung Publikum. Sie war an einer Traverse am Bühnenrand montiert, so dass sie die anwesenden Gäste aus der Vogelperspektive filmte. Alle Kameras hatten wir mit Konvertern verbunden. Sie wandelten das Videosignal, damit es per Glasfaser zur Bildregie geleitet werden konnte. In der Regie wurden die Aufnahmen dann live geschnitten. Das abgemischte Programmbild sowie das Rotlicht-Signal transportierten wir per Glasfaser in entgegengesetzte Richtung zurück zu den Kameras, wo es jeweils auf einem Referenzmonitor ausgegeben wurde.

Die Regie hatten wir in unserem Ü-Wagen im Backstage-Bereich untergebracht. Neben dem Live-Schnitt der Kameraaufnahmen wurden hier auch Bauchbinden und Werkstitel ins PGM-Signal eingeblendet. Der Schnittplatz, der Raum für 6 Personen bietet, ist mit Zuspiel-Laptops, Multiview-Monitor, Lautsprechern sowie Audio- und Bildmischpult professionell ausgestattet. Damit eignet sich das Fahrzeug bestens für Live-Produktion bei Open-Air-Veranstaltungen wie „Klassik airleben“, bei denen keine oder nur begrenzte stationäre Räumlichkeiten verfügbar sind. Für den „Draht“ nach draußen sorgte unser Intercom-System, welches ebenfalls glaserfaserbasiert funktionierte: Über ein Headset standen Regisseur, Regieassistent und Bildmischer permanent mit den Kameramännern auf und vor der Bühne in Kontakt. Wie bei jeder Konzert-Produktion war auch dieses Mal viel Rhythmusgefühl und eine detaillierte Kenntnis der aufgeführten Werke gefragt. Jede Einstellung und jeder Schnitt musste taktgenau sitzen, damit die entscheidenden Musiker und Instrumente in genau dem richtigen Moment zu sehen waren.

Das fertig abgemischte Bildsignal lief direkt aus der Regie direkt auf die drei Video Walls, die auf unterschiedlicher Höhe vor der Bühne standen. Auf den Leinwänden wurde aber nicht nur das eigentliche Konzert ausgestrahlt. Schon sieben Stunden vor Veranstaltungsstart hatten wir begonnen, die Leinwände zu bespielen. Der Konzert-Schauplatz, ein öffentlicher Park, war nämlich wie gewohnt den gesamten Tag über zugänglich. Die ersten Besucher trafen schon mehr als drei Stunden vorher ein, um sich die besten Plätze in Bühnennähe zu sichern. Vor dem Konzert zeigten wir auf den LED-Screens verschiedene Video-Clips wie z.B. einen Highlight-Zusammenschnitt von Klassik airleben 2015, einen Imagefilm des Gewandhausorchesters oder einen Trailer des Sponsors Porsche. Mit diesem „Vorspann“ konnten wir die Wartezeit bis zum Konzert zumindest ein wenig unterhaltsamer gestalten.

Das Konzert machten wir schließlich auch für die Techniker hinter den Kulissen sichtbar. Dafür nutzen wir Vorschaumonitore, auf die wir das geschnittenene Videosignal per SDI- und LWL-Kabel leiteten. Die Monitore hatten wir für die Aufnahmeleitung im Bühnenaufgangsbereich und für die Ton- und Lichtregie im FOH-Turm installiert. Dem Bildingenieuren stellten wir zusätzlich ein Tablet zur Verfügung, über das zusätzlich zum Programmbild auch die einzelnen Kamerabilder kontrolliert werden konnten.

Hintergrund: Mit dem kostenlosen Konzert-Event „Klassik airleben“, das traditionell den Abschluss der Saison markiert, dankt das Gewandhausorchester der Stadt Leipzig und ihren Bewohnern für die Unterstützung. Im Rosental-Park spielte das international angesehene Orchester in diesem Jahr verschiedene Werke aus Oper, Musical und Film. Zu hören gab es u.a. Jacques Offenbachs „Can can“ aus der Operette „Orpheus in der Unterwelt“, Leonard Bernsteins Ouvertüre zum Musical „Candide“ und John Williams Main Theme von “Star Wars“. Der Dirigent Alexander Shelley übernahm zugeich die Moderation. Stimmliche Unterstützung erhielt das Orchester von der Star-Sopranistin Simone Kermes, die in der Szene auch als „Crazy Queen of Baroque“ gefeiert wird. Eröffnet wurde die Veranstaltung von dem Gewandhausdirektor Andreas Schulz und dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung. Auch Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, lies es sich nicht nehmen, das Konzert persönlich zu besuchen und eine Ansprache an das Leipziger Publikum zu halten. Erst einen Monat vorher hatten wir den Porsche-Chef bei einer virtuellen Pressekonferenz in Stuttgart vor unseren Kameras.

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